2008 ging Pauline sonntags mit ihren drei jüngeren Geschwistern immer nach Kinango, einem kleinen Ort hinter den Shimba Hills. Ihre Mutter war kurz zuvor verstorben und ihr Vater – der ebenfalls an HIV erkrankt war – war mit der neuen Situation vollkommen überfordert. Er konnte sich nicht mehr ausreichend um sie und ihre drei Geschwister kümmern. Sonntags gingen die vier Halbwaisen also regelmäßig in die Kirche von Pastor Jonathan und bekamen dort Lebensmittel für die Woche und andere Unterstützungen mit auf den Weg.

Eines Tages fragten Jonathan und seine Frau Jane, Pauline und ihren Vater, ob sie denn nicht bei ihnen in deren Familie leben wollten. Paulines Vater war sehr glücklich über das Hilfsangebot und so zogen die vier Kinder in die Großfamilie des Pastors. Mit Pauline und ihren Geschwistern entstand so das Dorcas Kinderheim, was die nächsten 10 Jahre noch viele weitere Kinder aufnehmen sollte.

2018 – zehn Jahre später: Es ist ein Mittwochmorgen in Kinango. Zwar ist es noch früh, dennoch klettern die Temperaturen bereits über die für den Februar üblichen 30 °C. Heute treffen wir Pauline an ihrem Arbeitsplatz. Sie ist gerade angekommen, begrüßt uns herzlich und öffnet, wie jeden Morgen, das große Tor, das auf den sandigen Hof der Bride International Academy führt. 4 kleine Häuser mit hellgrünen Wellblechdächern umrahmen den Schulhof. In einem davon befindet sich Paulines Klassenraum. Noch ist der Schulhof ruhig und die Bankreihen ihres Klassenzimmers leer, das wird sich jedoch bald ändern.

In rund einer Stunde wird sie mit über 30 lebhaften Kindern von überall aus Mombasa County rechnen, schreiben, lesen und Englisch sprechen üben und wir werden live dabei sein. Pauline erzählt uns, dass viele der Kinder täglich mehrere Kilometer zur Schule zurücklegen und daher bereits auf dem Weg sein müssten. Bald werden sie in ihren fröhlichen, grünen Schuluniformen in der Academy eintreffen und dieser ordentlich Leben einhauchen. Sie möchte bis dahin noch einiges für den Unterricht vorbereiten und führt uns daher schnellen Schrittes direkt zu ihrem Klassenraum. Sie freut sich auf den Unterricht und auf ihre Klasse, das merkt man. Als sie die Tafel wischt, erzählt sie uns, dass sie als Kind selbst immer gern zur Schule gegangen sei und Lehrerin zu sein stets ihr großer Traum gewesen sei. Dass dieser einmal in Erfüllung gehen würde, hätte sie sich niemals erträumt.

Pauline wuchs bei uns im Kinderheim auf und besuchte dank Spendern aus Deutschland die St. Joseph’s Primary School in Kwale. Sie war äußerst klug und zielstrebig und übernahm auch schon früh Verantwortung für die jüngeren Kinder bei uns im Heim. Sie hatte eine Gabe darin, sich um andere zu kümmern und sie in ihrem Fortkommen zu unterstützen. Ihre Schulnoten waren stets gut und sie hatte das Glück, einen äußerst großzügigen Sponsor zu haben, durch den sie die Möglichkeit erhielt, sich ihren Traum zu erfüllen und ein Lehramtsstudium zu absolvieren. Heute arbeitet Pauline als Lehrerin und hat vor kurzem auch geheiratet: auch einen Lehrer. Bald, so erzählt uns Pauline, möchte sie gemeinsam mit ihrem Mann das gründen, was sie durch ihr tragisches Schicksal selbst nie hatte: eine eigene glückliche Familie.

Meju´s Leidenschaft zu helfen

Meju´s Leidenschaft zu helfen

„Tut es noch sehr weh?“ fragt Meju, während sie behutsam einen neuen Verband um den Fuß eines Mädchen vor dem Jugendzentrum legt. Das Mädchen war beim Spielen in den Straßen von Likoni umgeknickt und Meju kümmert sich so gut sie kann um den Fuß, wie sie es häufig...

Der Junge vom Leuchtturm

Der Junge vom Leuchtturm

Assu ist 11 Jahre als seine geliebten Eltern an HIV sterben. Er verliert sein Zuhause und kurz danach seinen einzigen Bruder. Assu lebt ab da alleine auf der Straße – bis wir ihn fanden und ihm ein neues Zuhause schenkten.

Zukunft für Bahati

Zukunft für Bahati

Ich treffe Bahati (15 Jahre) eines Abends am neuen Jugendcenter in Mombasa. Sie sitzt draußen mit ein paar anderen Kids und unterhält sich. Ich möchte sie ein bisschen kennen lernen, also nehme ich mir einen Stuhl und setzte mich neben sie.

Mit Apope und Allan im Steinbruch

Mit Apope und Allan im Steinbruch

Die Fenster sind kaputt und vergittert, das Dach aus Wellblech größtenteils zerstört und die Wände aufgerissen und durchlöchert. Nur die blaue Haustür aus Eisen scheint unversehrt, quietscht etwas, als Allan und Apope sie öffnen und mich begrüßen. Die beiden Jungs aus...

Bitte informieren Sie mich über Neuigkeiten und Aktivitäten